Kapitel 2-Sky
Kapitel 2:
Die Zugfahrt
Als keiner hinsah liefen wir durch die Barriere zwischen Gleis neun und zehn. Ich war
letztes Jahr schon dabei gewesen, als wir Lily weggebracht hatten. Da standen
wir nun, an Gleis 9 3/4. Nur das ich dieses Mal niemanden wegbringen würde,
sondern ich selber nach Hogwarts fahren würde. Seit heute morgen hatte ich ein
Dauerstrahlen im Gesicht und falls es überhaupt noch ging, wurde es jetzt noch
strahlender. Doch dann brach es ab, als ich in das Gesicht meiner Mutter sah.
Sie brachte ein schwaches Lächeln zustande. Ich umarmte sie und gab ihr einen
Abschiedskuss. Außerdem musste ich versprechen ihr zu schreiben, sobald ich
Zeit dazu hatte. Also spätestens am nächsten Tag. Die Eule würde 8 Stunden bis
zu ihr brauchen und sie würde sofort antworten. Egal zu welcher Uhrzeit. Ich
lächelte und versprach es. Dann stieg ich in den Zug. Ich ging einmal an allen
Abteilen vorbei. Keins war frei. Ratlos ging ich wieder zurück. Da kam Lilly
hinter mir in den Zug gestiegen. Sie sah mich und machte sich auf die Suche
nach einem Abteil für mich. Bei einem Abteil blieb sie stehen, steckte den Kopf
hinein und redete mit jemandem. Dann kam sie zu mir zurück und sagte, sie hätte
eins gefunden. Also ging ich hinter ihr her zu dem Abteil. Sie öffnete die Tür
und ich bekam noch die letzten Gesprächsfetzen der Schüler mit, die darin
saßen. "...sie verarscht uns nur, Ginny! Das ist Lilly Joy Smith! Die
Eisprinzessin! Die ist nie so lieb! Die tut nur so!" "Fred! Ich will
mir selber ein Bild von ihr machen. Lass es mich versuchen. Vielleicht sagt sie
ja doch die Wahrheit und sie hat wirklich eine kleine Schwester."
"Ja, selbst wenn. Das ist eine geborene Slytherin. Ihre Schwester wird
ganz bestimmt keine Gryffindor! Wer's glaubt, wird selig! Ich wette, sie hat
noch nicht mal eine kleine Schwester!" "George, Klappe!", sagte
Ginny noch, während sie auf mich deutete, weil ich gerade die Tür aufschob. "Hallo!",sagte ich
schüchtern. Ich hatte vom Gesicht her große Ähnlichkeit mit meiner Schwester,
also konnten wohl selbst die Zwillinge Fred & George erkennen, das ich ihre
Schwester war. Da sagte Lilly:"Tja Weasleys, ob man's glaubt oder nicht,
die Eisprinzessin sagt die Wahrheit wenn's um ihre Schwester geht." Ginny
blickte ihre Brüder triumphierend an. "Und warum sollte sie im Gegensatz
zu dir eine Gryffindor werden? Immerhin ist sie deine Schwester!"
"Das kann sie euch dann ja selber sagen. Leute, das ist meine Schwester
Sky Smith." Dann verschwand sie. Auch wenn ich die überhebliche, eisige
und fiese Seite meiner großen Schwester noch so hasste, cool war sie schon. Ich
betrat schüchtern das Abteil. Ginny lächelte mich an und stellte sich vor. Ich
lächelte zurück. Wir verstanden uns auf Anhieb gut. Nur mit den Zwillingen
hatte ich Startschwierigkeiten. Aber das konnte ich verstehen, schließlich
hatten sie Angst um ihre Schwester. Sie kannten ja bisher nur Lily und die war
ja ganz anders als ich. Aber irgendwann vertrauten sie mir und es wurde noch
eine sehr lustige Zugfahrt. Im Laufe der Fahrt lernte ich noch den berühmten
Harry Potter und seine Freunde Ron (Ginny's Bruder) und Hermine Granger kennen.
Sie waren echt nett und ich freundete mich mit ihnen an. Ich merkte schnell,
das Ginny Harry sehr mochte. Wir lachten viel und als es dann langsam dunkel
wurde und wir immer noch nicht da waren langweilte ich mich zum ersten Mal.
Lily war seit der Abfahrt noch einmal vorbeigekommen. Dann klopfte es an der
Tür. Ich hoffte auf Lilly. Derjenige wartete gar nicht auf eine Antwort,
sondern riss einfach die Tür auf. Es war Draco Malfoy, er ist Lilly's bester
Freund und war in den Ferien einmal bei uns. Harry sagte genervt:"Malfoy,
lass uns in Ruhe! Verzieh dich einfach!" Potter wartete auf eine Antwort
und war sichtlich überrascht als Draco ihn einfach ignorierte. Stattdessen drehte
er sich mir zu und wollte grade anfangen zu sprechen als er schon von Harry
unterbrochen wurde:"Malfoy, lass sie in Ruhe! Sie hat dir nichts getan.
Leg dich mit mir an, aber nicht mit Sky." "Potter, hast du nichts
besseres zu tun? Belästige die Rotschöpfe und lass die Reinblüter in
Ruhe." "Malfoy,..." "Potter, hast du mich etwa immer noch
nicht verstanden? Noch einmal für Halbblüter? DU SOLLST DEINEN MUND
HALTEN!" Dann wendete er sich wieder mir zu. Ich sagte:"Hi Draco, wie
geht's dir?" Meine neuen Freunde sahen mich misstrauisch an. Er
antwortete:"Hi Sky, das ist jetzt egal, wieso treibst du dich mit diesen
Blutsverrätern rum?" "Draco, das sind meine Freunde. Aber das ist
jetzt auch egal. Was machst du hier?" Meine Freunde sahen mich immer noch
komisch an. Ich find Draco eigentlich okay. Zwar mag ich seine Einstellung
gegenüber anderen nicht, aber ich kenne ihn ja so wie er zu seinen Freunden
ist. Und so ist er eigentlich nett. "Wir sind gleich da. Zieht euch
um." Harry fragte schon wieder misstrauisch:"Wieso machst du das,
Malfoy?" Draco drehte sich genervt um:"Potter, wie oft noch? Ich rede
nicht mit dir, sondern mit Sky!" "Joy hat gesagt ich soll's dir
ausrichten.", sagte er dann wieder zu mir. "Danke", erwiderte
ich und lächelte ihn an. Dann ging er wieder. Jetzt sahen mich meine neuen
Freunde wieder misstrauisch an. Fred vertrat mit seiner Frage alle:"Warum
sprichst du mit Malfoy?" Entschuldigend blickte ich in die Runde. Ich
wollte Draco nicht sauer erleben, also wollte ich seinem Ruf nicht schädigen und
nicht sagen, das er im Grunde total nett ist und ich sagte nur:"Er ist der
beste Freund meiner Schwester und war in den Ferien ein paar Tage bei uns. Er
weiß nicht, das ich eine Gryffindor werden will. Glaubt mir, sobald der Hut
mich eingeteilt hat und ich nach Gryffindor komme, behandelt er mich wie
euch." Ich grinste, und einer nach dem anderen stimmte mit ein, erst
zögerlich, aber irgendwann saßen wir alle breit grinsend im Abteil und da sah
so bescheuert aus, das wir 5 Minuten lang lachten. Dann erinnerten wir uns
daran, das Draco ja gekommen war um uns zu sagen, das wir uns umziehen sollen.
Hermine, Ginny und ich gingen auf den Gang und warteten, bis die Jungen sich
fertig umgezogen hatten. Dann gingen sie raus und wir zogen uns um. Die
Schuluniform hatte ich schon mindestens 30-Mal aus Stolz angezogen. Aber jetzt
werde ich sie wirklich brauchen. Fred, George, Harry und Ron kamen wieder und
kurz danach kam der Zug zum stehen. Jetzt war mein Puls unglaublich hoch.
Während ich ausstieg, suchte ich mit den Augen nach Lilly. Ich entdeckte sie
und winkte ihr zu. Sie lächelte zurück. Ein bärtiger Riese, der nett zu sein
schien rief Ginny und mich zu sich. Wie alle anderen Erstklässler auch
sammelten wir uns um ihn herum. Dann fuhren wir in kleinen Booten über den
großen See.