Kapitel 5-Sky
Kapitel 5:
Weihnachten
Heute war ein schöner Tag. Der erste Tag der Weihnachtsferien. Morgen war schon
Weihnachten. Gleich würde ich frühstücken und danach müsste ich Koffer packen,
denn heute Mittag geht unser Zug nach Hause. Lilly und ich fahren über
Weihnachten nach Hause um mit Mum (und vielleicht auch mit Dad) zu feiern. Ich
öffnete die Augen, schoss in die Höhe und rief:"Weihnachtsferien!!
Yippijayey!" Wie auf Kommando kamen von allen Seiten Kissen angeflogen.
Wir lachten und es artete in eine Kissenschlacht aus. Wir sprangen durch den
ganzen Schlafsaal und warfen Kissen. Solange bis wir alle erschöpft auf dem
Boden lagen. Dann zogen wir uns um und wir 5 Mädchen gingen alle zusammen
runter in die große Halle zum Frühstück. Wir lachten viel und hatten Spaß.
Plötzlich wurde alles still. Ich hatte keine Ahnung dann gab ein Drittklässler
gegenüber von mir ein Zeichen, das ich mich umdrehen sollte. Verwirrt sah ich
hinter mich. Da stand Lilly ausdruckslos und unfähig etwas zu sagen. Weil ich
noch essen wollte, nahm ich meinen Teller und wir setzten und an eine freie
Ecke des Gryffindortisches. Dann fing sie an:"Du, Sky, was hältst du davon
über Weihnachten in Hogwarts zu bleiben?" Ich sah sie an als hätte sie den
Verstand verloren. Dann fuhr sie fort:"Mum hat uns das Angebot gemacht,
das wir hierbleiben können, damit du mit deinen neuen Freunden Weihnachten
feiern kannst. Was hältst du davon?" "Aber ich will Mum sehen."
"Vielleicht können wir sie ja in den Osterferien besuchen." "Na
meinetwegen. Ich hab nichts dagegen." Lilly strahlte mich jetzt an.
"Super! Bis dann und noch einen guten Appetit!" Ich hatte eine ganze
Menge dagegen. Ich wollte Mum sehen. Lilly will Mum auch sehen, das weiß ich.
Irgendetwas ist da, irgendetwas verschweigt meine Schwester mir. Ich setzte
mich wieder zurück zu den anderen, schwieg aber den Rest des Frühstücks und
dachte nach, was los sein konnte. Auf dem Weg zurück in den Gemeinschaftsraum
fragte ich in die Runde, wer in den Ferien alles in Hogwarts bleibt. Alle
fahren nach Hause. Bedrückt ging ich weiter. Dann kam die Frage die ich
erwartet hatte, von Ginny. "Was ist mit dir, Sky?" "Ich bleibe
hier, Lilly und ich fahren in den Osterferien nach Hause. Jetzt kam von allen
ein mitleidiges 'Oh!' Ich winkte ab:"Ist schon gut. Was machen wir
jetzt?" Eigentlich war mir klar was. Alle würden jetzt ihre Koffer packen.
Aber dann fasste Ginny einen Entschluss. "Weißt du was? Ich schicke
schnell eine Eule an meine Mutter." Verwirrt sah ich sie an."Warum?"
"Ich bleibe hier mit dir. Sie wird es verstehen, immerhin bist du meine
beste Freundin. Und Ron und Harry werden mit Sichherheit auch hier bleiben
wollen." Dankbar lächelte ich sie an, wehrte aber ab. Ich wollte nicht,
das sie Weihnachten auch nicht bei ihrer Familie feiern kann, so wie ich, aber
für Ginny stand der Entschluss fest. Dann gingen wir in den Jungenschlafsaal
der zweiten Klasse. Harry und Ron lagen in ihren Betten und erzählten sich
Geschichten. "Hey, Ginny! Hey Sky!", riefen die beiden wie aus einem
Mund. Ginny blickte ihrem Bruder in die Augen. "Wie ich sehe, bleibst du
hier in Hogwarts, Ron?" Ron nickte. "Hast du Mum Bescheid
gesagt?" "Nee, hab ich grade erst beschlossen. Wärst du so lieb und
würdest Mum Bescheid sagen?" Ginny stimmte sofort zu und wir verschwanden
wieder. Bevor ich die Tür hinter mir ganz geschlossen hatte, hörte ich Ron
sprechen:"Hab ich das jetzt geträumt oder macht Ginny das tatsächlich für
mich? Warum?" Harry zuckte mit den Schultern und ich streckte den Kopf kurz
herein. "Weil sie auch hierbleibt, wegen mir." Ron zuckte kurz
zusammen und nickte dann. Ich verschwand. Nachdem wir den Brief abgeschickt
hatten, machten wir es uns um Gemeinschaftsraum gemütlich. Gegen 10 Uhr gingen
wir in den leeren Schlafsaal. Wir legten uns schlafen. Als ich am nächsten
Morgen aufwachte, hatte ich einen wahren Berg an Geschenken vor mir. Ich weckte
Ginny. Dann fing ich an auszupacken. Meine Schwester hatte mir einen
Gryffindorschal und eine selbst gestaltete Kette mit einem Gryffindorwappen als
Anhänger geschenkt. Dabei lag ein Zettel. 'Zeig die Kette mal Ginny. Wenn sie
ihr gefällt dann guck unter deine Matratze und könnt die Ketten als eine Art
Freundschaftsketten benutzen. Ich steckte den Zettel weg und wollte grade zu
Ginny herübergehen, da ließ sie sich schon neben mich fallen. "Oh mein
Gott, wo hast du die her? Die ist ja total toll! Ich wünschte, ich hätte auch
so eine." Grinsend langte ich unter meine Matratze und zog ein kleines
Paket hervor. Als sie es öffnete, stieß sie einen spitzen Schrei aus. Dann
umarmte sie mich. Wir packten weiter aus. Ich bekam einen neuen Schlafanzug von
meiner Mutter und auf meinen Wunsch ein Bild von ihr. Es war zwar etwas
abgegriffen, aber das war mir egal. Ich legte es unter mein Kopfkissen und widmete
mich wieder meinen Geschenken. Als nächstes packte ich ein Sammelgeschenk aus.
Ich grinste, weil das eigentlich kein Geschenk war. Vor einer Woche hatten wir
uns die Kamera von Colin Creevey ausgeliehen und Fotos von uns allen zusammen
gemacht. Wir, das waren Sam, Ginny, Steve, Luna und ich. Wir waren inzwischen
echt unzertrennlich. Dann hatten wir alle unser Geld zusammengeschmissen und 5
Bilderrahmen gekauft. Die Bilder haben wir geschnitten und zusammengeklebt.
Jetzt hatte jeder von uns einen Bilderrahmen mit tollen Fotos von uns. Auf die
Idee hat mich Lilly gebracht. Sie und ihre Clique haben sowas. Nur viel
lustiger. Sie haben ein paar Fotos mit allen zusammen und dann noch Einzelfotos
die total cool zusammengeschnitten sind. Beispielsweise ist unten rechts in der
Ecke ein Bild von Lucy wie sie sich gerade einen weglacht und dabei nach oben
deutet. Über ihr ist dann ein Bild von Toby wie er eine Grimasse zieht. Und da
die Bilder sich alle bewegen ist es noch lustiger. Aber unser Bild ist auch gut
gelungen. Das nächste Geschenk war von meinem Dad. Er schenkte mir viele Kissen
und Decken mit denen ich mir mein Bett gemütlicher machen konnte. Das war schon
cool. Vor allem weil alle Kissen und Decken unterschiedliche Farben hatten.
Nach 5 Minuten entdeckte ich, das die Decken und Kissen ihre Farbe änderten, je
nach meiner Stimmung. Denn das nächste Geschenk war von meinem Patenonkel
Charles, der in Australien wohnt. Er hatte mir ein wenig Geld geschenkt, wie
immer. Ich hasste Geldgeschenke, weil das so unkreativ war. Die Decken und
Kissen wurden schwarz und gräulich. Ginny fiel das als erstes auf. "Hey
Sky, was ist mir deinen neuen Sachen passiert?" Überrascht sah ich mich
um. Als ich sie sah wurde meine Überraschung noch größer und die Kissen bekamen
plötzlich Gesichter, die allesamt überrascht waren. Die Decken wurden einfach
hellblau. Wir lachten. Als wir fertig waren mit auspacken, gingen wir
frühstücken. Ich lief hinter Ginny her in die große Halle, aber als wir drin
waren, lief Ginny plötzlich in die falsche Richtung. Lachend hielt ich sie fest
und wollte sie in die richtige Richtung ziehen, aber sie sah mich nur
entgeistert an:"Sky! Willst du dich denn gar nicht bei deiner Schwester
bedanken?" "Nein, das mach ich nachher privat. Sie hat das sowieso nicht
gerne, ständig mit Gryffindors gesehen zu werden." "Oh okay, dann
richte ihr ein 'Danke' von mir aus."
Nach dem Frühstück setzten wir uns ein bisschen an den See. Anschließend gingen wir
runter zu Hagrid und tranken ein bisschen Tee mit ihm.
Die nächsten paar Tage waren angenehm, weil es nicht so voll war, aber auch langweilig, weil
man so alleine war. Dann endlich kam der Hogwarts Express in Hogsmeade an.
Ausnahmsweise war es uns erlaubt, ins Dorf zu gehen und die anderen zu
empfangen. Hand in Hand liefen Ginny und ich die Ländereien bis zum Dorf
herunter. Kurz vor dem Dorf kugelten wir uns schließlich den letzten Hügel
durch das Gras herunter. Wir begrüßten unsere Freunde, blieben aber liegen. Als
es dunkel würde gingen wir wieder hoch zum Schloss. Wir aßen Abendessen und
gingen dann schlafen.